Clever verwerten statt hamstern

Nachhaltiger Konsum: Hauswirtschaftsexpertin M. Christine Klöber gab im AWO-Quartier Kassel Tipps zur Vorratshaltung

 

In der Corona-Krise hat es sich gezeigt: Ein Lebensmittelvorrat, mit dem man notfalls mehrere Wochen über die Runden kommt, ist sinnvoll. Doch sind Nudeln, Mehl, Hefe und Toilettenpapier wirklich die richtige Wahl? Darüber sprach Hauswirtschaftsexpertin M. Christine Klöber, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens KlöberKASSEL jetzt bei einem Besuch im AWO-Quartier Kassel. Die Veranstaltung, die unter dem Motto „Nachhaltiger Konsum" stand, ist nur eine von vielen Aktionen, mit denen sich die AWO Nordhessen an einer großen Nachhaltigkeitskampagne des AWO-Bundesverbands beteiligt, ausgerichtet an den 17 Zielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.

Als es darum ging, Vorräte für eine mögliche Quarantäne anzulegen, hätten viele Menschen recht kopflos eingekauft, sagt M. Christine Klöber, die regelmäßig Senioreneinrichtungen und Kindergärten in hauswirtschaftlichen Fragen berät. Eine solche Situationen sei noch nie dagewesen. Und als alle anderen Nudeln und Toilettenpapier kauften, habe man eben auch zu diesen Produkten gegriffen. Nachvollziehen kann das die Expertin nicht: „Berechnungen zufolge kommt zum Beispiel eine Einzelperson 53 Tage mit zehn Rollen Toilettenpapier aus. Ein Hamstern ist daher absolut nicht nötig."  Gesunder Menschenverstand sei gefragt, anstatt der der Masse zu folgen.

Was also sollte man immer zuhause haben? Eine gute Orientierung bieten laut M. Christine Klöber die Informationen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, die man unter bbk.bund.de abrufen kann. Letztlich mache es aber noch mehr Sinn, eine persönliche, an die eigene Haushaltssituation angepasste Checkliste zu verfassen. „Eine Familie mit Kindern hat einen anderen Bedarf als eine alleinstehende ältere Person oder Menschen, die pflegebedürftig sind." Es gebe aber Lebensmittel, die grundsätzlich gut für eine Vorratshaltung geeignet sind: Haferflocken zum Beispiel. Man könne sie mit Milch oder im Notfall mit kaltem Wasser aufgießen. Auch Pumpernickel, Kartoffeln, Marmelade, haltbare Milch, Fischkonserven und Gemüse oder Obst in Dosen seien empfehlenswert. Ebenso wie Nüsse oder Trockenobst, das man am besten in sehr gut schließenden Behältnissen aufbewahrt.

Was der Fachfrau aufgefallen ist: Oft fehlt es den Menschen an hauswirtschaftlicher Grundkompetenz. Was kann ich aus welchen Zutaten kochen? Was hält sich wie lange und wir lagere ich Lebensmittel am besten? Wer das weiß, kommt nicht nur besser durch Krisenzeiten, sondern wirft auch deutlich weniger Essen weg.

Zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel landen deutschlandweit jedes Jahr in der Tonne. Dabei könne vieles davon durchaus noch verwertet werden, sagt M. Christine Klöber und hat auch direkt ein paar Tipps parat: „Aus schrumpeligen Äpfeln kann man Kompott kochen und hartes Brot zu Paniermehl verarbeiten." Bei Ernteüberschuss und bei guten Angeboten könne man zum Beispiel aus gut lagerfähigen Vorräten Essensportionen kochen und einfrieren, Marmeladen und Obstsäfte herstellen und so im eigenen Haushalt nachhaltig handeln. Ohnehin schmecke selbst gemachte Marmelade am besten.

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